Hi, ich bin Mary

Der Weg, der mich an meine Grenzen brachte

Die Monate vergingen, doch nichts passierte. Also ließ ich mich genauer untersuchen. Ein paar Werte waren nicht ganz ideal, aber nichts davon schien wirklich besorgniserregend. Trotzdem vergingen die Monate – einer nach dem anderen –, und der erhoffte positive Schwangerschaftstest blieb aus. Schließlich bekam ich die ersten Hormone verschrieben, und irgendwann saßen wir in einer Kinderwunschpraxis, voller Hoffnung, dass man uns dort weiterhelfen könnte.

Doch auch dort bekam ich keine klare Diagnose. Weder bei mir noch bei meinem Mann schien etwas eindeutig „nicht in Ordnung“ zu sein – und trotzdem wurde ich nicht schwanger. Diese Ratlosigkeit machte auch etwas mit mir. Ich begann, alles auszuprobieren, was ich irgendwie in mein – ohnehin schon volles – Leben hineinpacken konnte. Parallel entschieden wir uns für den Weg der Insemination. Ich jonglierte Arzttermine zwischen Meetings und Deadlines, ohne meinen Arbeitgeber einzuweihen. Rückblickend lebte ich in dieser Zeit fast ein Doppelleben. Eine Kollegin deckte mich, wenn ich verspätet ins Büro kam, weil wieder ein Termin länger gedauert hatte. Die körperliche und mentale Belastung war enorm. Wir funktionierten einfach nur noch.

Emotional war es ein ständiges Auf und Ab: Hoffnung, wenn sich ein Embryo einnistete – und die tiefe Enttäuschung, wenn es doch wieder zu einer Fehlgeburt kam. Ich probierte alles, was man in dieser Situation probiert: Yoga, Akupunktur, diese furchtbar bitteren, streng riechenden Tees aus China, unzählige Praxisbesuche, hormonelle Stimulation – und versuchte gleichzeitig, im Berufsalltag „normal“ zu bleiben, als wäre nichts.

Obwohl die Aussagen meiner Ärztin nie wirklich schlecht waren und ich mehrmals schwanger wurde, blieb keine dieser Schwangerschaften. Jede kleine Hoffnung verwandelte sich irgendwann wieder in eine Enttäuschung. Und je ratloser meine Ärztin wurde, desto nachdenklicher wurde ich selbst. Irgendwann spürte ich ganz deutlich: So kann es nicht weitergehen.

Trotz meines grundsätzlich positiven Gemüts hatte ich den Kontakt zu mir selbst verloren – und das Vertrauen in den Weg, den wir bis dahin gegangen waren. Gleichzeitig fühlte ich tief in mir, dass es sich lohnen würde, einmal innezuhalten und wirklich hinzuschauen.

In dieser Zeit lernte ich einen Homöopathen kennen, der mir viel Zuversicht schenkte. Er sagte einen Satz, der mehr in mir auslöste, als er vermutlich ahnte: „Warten Sie ein halbes Jahr ab – dann wird es klappen.“ Diese Worte haben etwas in Bewegung gesetzt. Ich konnte zum ersten Mal seit Jahren loslassen. Ich begann, Dinge in meinem Leben zu verändern, Raum zu schaffen, mich selbst wieder zu fühlen. Und tatsächlich: Ein halbes Jahr später wurde ich auf natürlichem Weg schwanger. Heute bin ich unendlich dankbar für unseren Sohn. Diese Reise zu meinem Wunschkind war ein Wendepunkt in meinem Leben. Sie hat mich gelehrt, den unerfüllten Kinderwunsch nicht nur als Belastung zu sehen, sondern als Chance – als Einladung, innezuhalten, zu fühlen, zu heilen und neue Wege zu finden.

Aus dieser Erfahrung ist meine heutige Arbeit entstanden.
Ich begleite Frauen im Kinderwunsch mit Werkzeugen aus dem systemischen Coaching, Achtsamkeit und neurowissenschaftlichen Ansätzen. Wirksame Tools, die helfen, das Stressempfinden zu senken, die Selbstfürsorge zu stärken, innerlich wieder stabil zu werden und das Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen.